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Wolfgang Bürkle tritt kürzer

  23.03.2022    TSV Schmiden Handball Jugend Männer Frauen
Nach rund zehn Jahren als Abteilungsleiter – und vielen weiteren Funktionen – rückt der 66-Jährige in die zweite Reihe. Sven Zeidler und Markus Engelhart sollen die Handballer des TSV Schmiden künftig anleiten.

Wolfgang Bürkle wird auch am Sonntagabend wieder mit dem Mikrofon in der Hand in der Schmidener Sporthalle stehen. Er wird den Spielstand durchgeben, die Zuschauer informieren und die Handballer des TSV Schmiden anfeuern – wie er das schon seit Jahren praktiziert. Und doch wird an diesem Sonntag etwas anders sein, das weiß auch Wolfgang Bürkle. Wenn alles nach Plan läuft, wird er erstmals seit rund zehn Jahren nicht mehr als Abteilungsleiter mit dabei sein. Er wird nur als Zuschauer in der Halle sein – mit einem Mikrofon eben. Wenn es nach dem Plan von Wolfgang Bürkle läuft, werden Sven Zeidler und Markus Engelhart am Freitagabend (19.30 Uhr, Sporthalle in Schmiden) bei der Abteilungsversammlung zu seinen Nachfolgern gewählt. „Man muss auch mal loslassen können“, sagt der 66-jährige Vordenker.

Als Wolfgang Bürkle im Jahr 1971 Mitglied des TSV Schmiden wurde, war Willy Brandt Bundeskanzler, und die Handballer des TSV Grün-Weiß Dankersen gewannen im Finale gegen den TV Großwallstadt mit 14:10 die deutsche Meisterschaft. Der damalige Titelträger spielt heute noch als TSV GWD Minden in der Bundesliga, der Verbund des TV Großwallstadt in der zweiten Liga. Beim TSV Schmiden hat es sehr lange gedauert, bis die Mannschaft aus der Bezirksebene herauskam. Erst in den 1990er Jahren schaffte sie den Sprung nach oben. Wolfgang Bürkle übernahm Anfang des Jahrzehnts die Rolle des Jugendleiters und in der Folge auch des Jugendtrainers, nachdem er 14 Jahre lang das Amt des Pressewarts innegehabt hatte.

Zum Jahrtausendwechsel kam Wolfgang Bürkle in die Abteilungsleitung des TSV Schmiden. Seit 2012 steht er an der Spitze der Schmidener Handballer als Nachfolger seines Bruders Siegfried Bürkle. Nun also rückt er in die zweite Reihe. „Aber ich bin ja nicht ganz weg“, sagt der Umtriebige. Selbstverständlich wird er auch weiterhin im Organisationsteam des Ortsturniers – seit 2006: Rolf-Bürkle-Gedächtnisturnier, in Andenken an seinen Vater – mitmischen und die Veranstaltung betreuen. Und Wolfgang Bürkle wird sich auch künftig die Stadtderbys nicht entgehen lassen. Am Sonntag gastiert der Ligakonkurrent SV Fellbach wieder einmal in Schmiden. „Das sind 60 Minuten Emotionen, danach pflegen wir wieder unser freundschaftliches Verhältnis“, sagt der 66- Jährige über seine Beziehung zu Dieter Pfeil, dem Abteilungsleiter des SVF. Es wird wohl vorerst das letzte Nachbarschaftstreffen in der Baden-Württemberg-Oberliga sein; beide Teams stehen kurz vor dem Abstieg.

Diese Stadtderbys, die Aufstiege, die Bundesliga mit den A-Jugendlichen, das alles ist Wolfgang Bürkle in besonderer Erinnerung geblieben. Einen Wunsch hat er noch als Abteilungsleiter: Die zweite Mannschaft sollte den Verbleib in der Landesliga schaffen. „Das wäre ein schönes Abschiedsgeschenk.“ Obwohl er sich ja nicht ganz verabschiedet. Ohne Handball in Schmiden wird es für den Oeffinger Wolfgang Bürkle nicht gehen.

erstellt von Maximilian Hamm von der Fellbacher Zeitung