Das Sporthallendach ist nicht mehr dicht
Normalerweise spielt das Wetter für Hallensportler keine Rolle. Die Schmidener Handballer allerdings schauen vor Spieltagen schon mal genauer auf den Wetterbericht. Denn das Dach der Sporthalle, in der sie ihre Heimpartien austragen, ist an mehreren Stellen undicht. Unter der Nässe leiden nicht nur die Spiele, sondern auch der Trainingsbetrieb. Für die montägliche Einheit mussten sich Trainer Henning Fröschle und seine Männer mit zwei Hallendritteln begnügen. Denn im abgetrennten Teil tropfte es unablässig von der Decke. Ahmet Cizmecioglu, Torwarttrainer fürs Württemberg-Liga-Team und für die Jungs von der B1-Jugend mitverantwortlich, staunte beim Blick in den großen blauen Eimer, wie viel Flüssigkeit sich in kurzer Zeit gesammelt hatte. „Das ist das Schmelzwasser vom Dach“, sagte Wolfgang Bürkle, der Leiter der Handballabteilung des TSV Schmiden.
Das Problem mit dem lecken Hallendach ist nicht neu für den Handball-Chef. Mitte November wäre es deswegen beinahe zu einem Spielabbruch gekommen. Während der Ligapartie zwischen den Puma-Damen und Herrenberg – Endstand 24:24 – rieselte es ständig aufs Spielfeld. „Da hatte es den ganzen Tag heftig geregnet, das Wasser ist an mindestens zehn Stellen vom Dach getropft. Unsere Wischer sind kaum hinterhergekommen“, erzählt der Abteilungsleiter. Den Wasserschaden meldete Bürkle nach dem Spiel im Hallenbuch, das in jeder städtischen Sporthalle bereitliegt, um von Nutzern entdeckte Mängel schriftlich festzuhalten. „Und ich habe auch gleich eine E-Mail an den Hausmeister geschrieben“, sagt Bürkle.
Fellbachs Stadtverwaltung hat bereits erste Schritte unternommen. Die mit den Jahren porös gewordene Kunststoffplane auf dem Sporthallendach wurde zwar auch schon bisher immer mal wieder geschweißt, auch beim Reinigen der Dachrinnen besserten die Arbeiter regelmäßig Schäden aus. Doch inzwischen muss das Dach der Anfang der 1970er Jahre eingeweihten Sporthalle laut Stadtsprecherin Sabine Laartz wohl generalüberholt werden. „Es wurde eine großflächige Sanierung ausgeschrieben“, bestätigt sie.
Wie viel die Dacharbeiten kosten, ist noch unklar. Geplant ist aber, die Arbeiten im Zuge des Neubaus der Trainingshalle für die Rhythmische Sportgymnastik zu erledigen. Spatenstich für die Erweiterung des Bundesstützpunkts war am Montag. Wolfgang Bürkle ist jedenfalls froh, dass eine zeitnahe Lösung in Sicht scheint und das Wischen bald ein Ende hat. „Das Gebäude ist eben in die Jahre gekommen. Und die Deckenerhöhung hat das Dach sicher auch nicht dichter gemacht“, sagt er.
Noch älter als die Sporthalle ist die benachbarte kleine Schulturnhalle mit dem Lehrschwimmbecken im Obergeschoss. Überwiegend trainieren hier die Turner des TSV Schmiden. Auch die haben festgestellt, dass es bei Starkregen im Geräteraum nass ist. „Dann sind schon auch mal unsere Turngeräte feucht“, sagt Detlef Schaak, Leiter der vereinseigenen Talentschule. Über die Schulturnhalle waren der Stadt laut Sabine Laartz bisher keine Mängelmeldungen bekannt. Aber auch dort liege ein Tagebuch für Eintragungen aus. „Die Hausmeister sind ebenfalls immer ansprechbar, und im Hochbauamt kann man jederzeit anrufen. Uns ist wichtig, dass solche Sachen möglichst schnell kommuniziert werden“, sagt Sabine Laartz.